October 11, 2018

Drei Fragen an Herrn Stohner zu Krisenmanagement

  1. Was ist entscheidend, wenn ein Unternehmen in eine Krisensituation gerät?

Zunächst ist es ganz wichtig, festzustellen, wie weit die Krise bereits fortgeschritten ist. Das Krisenstadium – egal, ob es sich um eine strategische, Ertrags- oder Liquiditätskrise handelt – determiniert den Handlungsdruck sowie die Priorisierung und Stoßrichtung der Optimierungsmaßnahmen. Das Management darf die Umbruchsituation nicht negieren, ein „weiter so“ wird weder von den Mitarbeitern noch von den externen Geschäftspartnern akzeptiert. Deshalb gilt es, den Stier bei den Hörnern zu packen und ein schlagkräftiges Team mit der erforderlichen Expertise und entsprechendem Fokus auf die Beseitigung der Krisenursachen aufzustellen.

  1. Welche kurzfristigen Maßnahmen sollten Unternehmen im Krisenfall implementieren?

Meist wird die Krise erst angegangen, wenn es bereits „5 vor 12“ ist und das Unternehmen mit einer signifikanten Liquiditätskrise konfrontiert ist. Für diese Fälle gilt der Leitsatz: „Revenue is vanity, profit is sanity but cash is king“! Insofern müssen insbesondere kurzfristig greifende Maßnahmen zur Sicherung der betriebsnotwendigen Liquidität identifiziert und sehr zeitnah umgesetzt werden. Dabei sind Geschwindigkeit und Fokussierung auf die wesentlichen Themen essentiell. Nur so kann genügend Zeit gewonnen werden, um das Unternehmen zu stabilisieren und mittelfristig die Ergebnissituation zu optimieren.

  1. Was muss ein guter Interim-Manager leisten, damit er ein Unternehmen in einer Umbruchsituation zum Erfolg führt?

Zu aller erst gilt es, verloren gegangenes Vertrauen bei den externen und internen Stakeholdern, z.B. Banken, Kunden, Lieferanten, Mitarbeiter etc., wiederherzustellen. Mit seiner Erfahrung setzt der Chief Restructuring Officer (CRO) den Fokus auf die in einer derartigen Situation wirklich wesentlichen Themen und sorgt für eine effektive und effiziente Umsetzung der Optimierungsmaßnahmen. Gerade in einer existenzbedrohenden Krise kann ein CRO nicht als Einzelkämpfer auftreten, sondern muss die Parteien mitnehmen. Mit einem proaktiven und professionellen Kommunikationsstil gelingt es ihm, die wesentlichen Spieler zu mobilisieren und zu motivieren sowie vom eingeschlagenen Kurs zu überzeugen. Als Turnaround-Spezialist fokussiert er sich auf die Restrukturierungsthemen und schafft als Teamspieler für seine Kollegen in der Geschäftsleitung auch die erforderlichen Freiräume, dass sich diese auf das „daily business“ konzentrieren können.

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