December 17, 2018
Drei Fragen an Herrn Schmitz zum Transaktionsmarkt in 2019
- Was war rückblickend besonders auf dem Transaktionsmarkt in 2018?
Auffallend war sicherlich die hohe Zahl an Transaktionen im vergangenen Jahr – trotz des weiterhin hohen Preisniveaus. Auch die Bereitschaft von Strategen, hohe Preise für Assets zu zahlen, scheint ungebrochen. Andererseits sind Käufe durch Unternehmen auch oft eine strategische Komponente, um sich branchenübergreifend mit passenden Technologien zu versorgen beziehungsweise neue Märkte zu erschließen.
- Was prognostizieren Sie für 2019?
Gegenwärtig scheint die Quantität an Transaktionen auch 2019 auf dem hohen Niveau von 2018 zu bleiben. Insbesondere bei einigen stark gewachsenen Unternehmen, die meistens hintereinander von mehreren Private-Equity-Eigentümern optimiert wurden, könnte wieder vermehrt ein Börsengang in Betracht gezogen werden. Ein potentielles Ende der Null-Zins Politik der EZB könnte den Exit-Kanal Börsengang weiter befeuern und gegebenenfalls zu einem Rückgang des Transaktionsvolumens führen. Gegen Ende 2018 beobachten wir wieder vermehrt Transaktionen in eher antizyklischen Branchen, die soliden Renditen und weniger Ausfallrisiko bieten, wie zum Beispiel Logistik, Verpackungswesen, Nahrungsmittel und Unternehmen in der häuslichen und stationären Pflege bzw. dem Gesundheitswesen. Dagegen sind Transaktionen im Bereich Retail auch im Jahr 2019 eher weniger zu erwarten.
- Wie bereiten sich Unternehmen auf 2019 vor?
Strategische und Private-Equity-Investoren werden zunehmend selektiver nach Assets suchen und sich an Transaktionen beteiligen. Eine „besondere“ Vorbereitung auf 2019 erscheint mir schwierig. Die zunehmende Ungewissheit in der Politik, wie zum Beispiel der bevorstehende Brexit, erschweren die Planung – insofern ist das Festhalten an langfristigen strategischen Zielen wichtig. Bemerkenswert finde ich, dass es in UK anscheinend bereits Unternehmen gibt, die die üblichen Sommerwerksferien auf die Zeit um den Brexit-Stichtag verschoben haben. So reagieren Unternehmen bereits heute auf das erhöhte Risiko innerhalb dieser vermutlich nachfrageschwachen Wochen.